Hypnose Hamburg

Depressionen und Hypnose


Themen:

Sabine ist traurig

Sabine fühlte sich von ihrem Partner verletzt. Sie versuchte alles dafür zu tun, dass er sich in der Partnerschaft wohl fühlte. Sie dagegen kam sich häufig unverstanden und abgelehnt vor. Bei Streitigkeiten zog sie sich zurück und weinte stundenlang in ihrem Zimmer. Sie fühlte sich klein und hilflos. Genau dasselbe Gefühl, das sie bereits während ihrer Kindheit so häufig begleitete. Während draußen die Sonne schien, waren Sabines Gedanken seit Jahren umhüllt von einer dunklen Regenwolke. Traurigkeit war ihr ständiger Begleiter. Gespräche, Therapien, Medikamente, nichts hatte bisher wirklich geholfen. Sie fühlte sich zusätzlich schuldig, weil ihr Energiemangel dazu führte, dass sie sich nicht so um ihre Kinder kümmern konnte, wie sie es eigentlich wollte.

Sabines Kindheit war alles anderes als friedlich verlaufen. Als älteste von drei Schwestern hatte sie stets versucht, die eskalierenden Streitigkeiten zwischen ihrer Mutter und dem alkoholabhängigen Vater zu schlichten. Das wurde ihr jedoch nicht gedankt, im Gegenteil, so manches Mal geriet sie zwischen die Fronten und konnte letztendlich auch nicht dazu beitragen, die Ehe der Eltern zu kitten. Da sie spürte, dass ihre Mutter nicht dazu in der Lage war, ihre jüngeren Geschwister zu betreuen, war sie bereits als Kind zu einer Art Mutterersatz für ihre jüngeren Schwestern geworden. Durch die frühe Verantwortung für ihre Schwestern war sie im Laufe des Lebens immer mehr in eine Art Helfer- Syndrom verfallen. Sie hatte gelernt, für das Wohl der anderen zu sorgen, ihre eigenen Probleme jedoch konnte sie nicht lösen. Ihre Berufswahl fiel entsprechend in den sozialpädagogischen Bereich, wo sie sich gut aufgehoben fühlte. Anderen Menschen zu helfen, war ihr Ding. Nach Jahren der Fremdzuwendung kam irgendwann der Punkt in ihrem Leben, als sie sich fragte, ob sie so weitermachen wollte. Sie fragte sich, ob sie in demselben Zustand emotionaler Gefangenheit sterben würde oder ob es vielleicht einen Ausweg für sie geben könnte.

Als Sabine den Raum betritt, wirkt sie träge, geradezu betäubt. Jahre voller Leid und Traurigkeit haben ihre Spuren hinterlassen. Doch sie möchte sich nicht damit abfinden, dass ihr bisher niemand helfen konnte.

Sie möchte endlich leben, lachen und glücklich sein, wie andere Menschen auch. Sabine ist eine von vielen Personen, die wirkliche Hilfe brauchen. Sie hat eine Depression. Ihr kann geholfen werden.

Depressionen

Die Depression ist mittlerweile zur Volkskrankheit geworden. Epidemiologische Untersuchungen legen das Lebenszeitrisiko an einer Depression zu erkranken mit 15- 17 % fest. 10 % der Patienten in den Hausarztpraxen weisen Depressionen auf. Viele Depressionen bleiben unentdeckt oder unbehandelt, weil sich die Betroffenen scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Zum anderen sind die Symptome für den Laien nicht immer einer Depression zuzuordnen. Frauen erkranken zweimal so häufig wie Männer, die Erkrankung tritt normalerweise zwischen dem 20 und 45-ten Lebensjahr auf, wobei die bipolaren Depressionen mit wechselnden Stimmungszuständen tendenziell früher auftreten. Die Altersdepression stellt die häufigste psychische Erkrankung bei den über 65 jährigen dar und darf nicht mit einer Demenz verwechselt werden. Bei Frauen kommt es gelegentlich zum Auftreten einer Wochenbettdepression nach der Geburt des Kindes.

Bei der psychotischen Depression kommt es zu Wahnvorstellungen wie Versündigungs- und Verarmungswahn.

Die Symptome einer Depression können in ganz unterschiedlichen Formen auftreten, so dass manche Patienten eine ängstlich agitierte Form und andere eine gehemmte Ausprägung zeigen. Oft zeigen sich bei den Betroffenen Interessenverlust, Angst, Antriebslosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Genauso kann sich eine Depression aber auch durch Grübelzwang, Schlafstörungen oder körperliche Schmerzen bemerkbar machen.

Symptome einer Depression

Wie Depressionen entstehen

Depressionen können auf vielfache Weise entstehen. Ich möchte an dieser Stelle einige Entstehungswege von Depressionen aufführen um das Krankheitsbild verständlicher zu machen. In den meisten Fällen sind Depressionen die Summe aus aufgestauten negativen Gefühlen. Wenn der Belastungsgrad durch ungelöste negative Gefühle und externe Faktoren nicht mehr kompensierbar ist, dann treten die ersten Symptome einer Depression auf. Kommt es dann zu keiner Entlastung, dann verstärken sich mit der Zeit die Symptome und das Energieniveau sinkt immer weiter ab. Dies geht solange, bis aus einer leichten depressiven Episode eine mittlere oder schwere Depression wird. Die meisten Menschen die Depressionen bekommen, tragen emotionale Verletzungen aus der Kindheit mit sich herum. Man kann sich eine gesunde und glückliche Kindheit wie ein stabiles Fundament für einen Hausbau vorstellen. Je besser das Fundament ist, desto stabiler wird nachher das Haus, das darauf gebaut wird. Je schlechter das Fundament, umso leichter lässt sich später das Haus erschüttern. Tatsächlich treten bei den meisten Menschen Depressionen erst im jungen Erwachsenenalter und später auf. Nämlich dann, wenn durch weitere emotionale Belastungen die persönliche Belastungsgrenze deutlich überschritten wird. Emotionale Verletzungen und Defizite aus der Kindheit sind leider doppelt schädlich. Zum einen, weil sie als im Emotionsgedächtnis gespeicherte Informationen Lebensenergie reduzieren und einen bedrücken (Energie und Ziele). Zum anderen weil die in der Kindheit abgespeicherten negative Gefühle zu Verhaltensweisen führen, welche die Betroffenen in der Regel noch weiter in ein emotionales Ungleichgewicht bringen. Wenn beispielsweise ein Kind vernachlässigt wird und Anerkennung nur über Leistung erfährt, trägt dieses in der Regel das Gefühl in sich, nicht genug zu sein in sich. Dies führt zu einem starken Drang nach Anerkennung von außen, welche beispielsweise später im Erwachsenenleben durch eine übertriebene Identifikation mit der Arbeit zum Ausdruck kommt. Der Betroffene stürzt sich zwanghaft in die Arbeit und die (berufliche) Anerkennung ist ihm so wichtig, dass die persönlichen Belastungsgrenzen überschritten werden. Es kommt zu einem Burn- Out, einer speziellen Variante einer Depression. Wie beschrieben liegen die Ursachen für eine Depression also meist in der Kindheit und weitere, später auftretende interne und externe Faktoren werden dann zum Auslöser der Erkrankung. Es liegen jedoch nicht bei allen Depressionen die Ursachen in der Kindheit. Auch nach einer intakten und glücklichen Kindheit können Depressionen durch extreme emotionale Belastungen wie den Tod eines Partners entstehen. Allerdings ist das Entstehen einer Depression bei einem Menschen der eine intakte Kindheit hatte weitaus seltener und unwahrscheinlicher als bei einem Menschen, dessen Kindheit von Verletzungen geprägt war. Denken sie an das Haus und das Fundament.

Wieso viele Depressionen falsch behandelt werden

Depression und Burnout

Ich zähle den Burn- Out zu einer Depression mit einer besonderen Entstehungsgeschichte und besonderen Merkmalen. Dazu zählt vor allem die Agitiertheit, also das Nicht- Abschalten- Können, das bei den „gewöhnlichen“ Depressionen fehlt. In vielen Fällen führen Selbstwertprobleme zu einer übertriebenen Fixierung auf die Arbeit und Sucht nach äußerer Anerkennung und damit zum Nicht- Abschalten- Können und zum Burn- Out. Wird an diesem Punkt der Kreislauf nicht unterbrochen, dann kann es später zu einer mittleren oder schweren Depression kommen. Die Symptome einer leichten Depression und eines Burn- Out sind nahezu gleich. Einzig mit dem Unterschied, dass die Menschen mit Burn- Out nicht mehr abschalten können und auf einem krankhaft überhöhten Energielevel laufen. Wie ein Motor, der zu schnell läuft und damit Gefahr läuft, irgendwann zu überhitzen und komplett still zu stehen.

Ängste und Depressionen

Unter dem Link Selbstwertgefühl, Ängste und Depressionen finden Sie Informationen über den Zusammenhang zwischen Ängsten und Depressionen. Ich möchte an dieser Stelle speziell auf Depressionen eingehen die in Folge von Ängsten entstehen. Prinzipiell können im Rahmen einer Depression vermehrt Ängste auftreten, Ängste können also Symptom einer Depression sein. Andersherum können Ängste aber auch Depressionen verursachen. Wenn auf einmal vermehrt Ängste auftreten, dann führt dies zu hirnphysiologischen Veränderungen. Belohnungszentren im Gehirn werden immer weniger stimuliert, stattdessen kommt es zu einer Spezialisierung des Gehirnes auf die Reize, die Ängste auslösen (klassische Konditionierung). Durch fortwährende oder häufig wiederkehrende Ängste wird nun der Ausstoß von Glückshormonen im Gehirn deutlich reduziert und die Depression entsteht. Bei Depressionen, die Folgeerscheinung von Ängsten sind, steht die Behandlung der Angsterkrankung im Vordergrund. Nach dem Auflösen der Ängste mit Hypnose verschwindet zeitverzögert die Depression.

Chronische Schmerzen und Depressionen

Ein komplexes Thema sind Depressionen, die durch chronische Schmerzen ausgelöst werden. Gerade in diesem Bereich werden viele Fehldiagnosen gestellt. Wie auch bei den Ängsten, können Schmerzen Symptom einer Depression sein. Ebenso können Schmerzen Depressionen auslösen, weil chronische Schmerzen die Hirnphysiologie und damit auch den Glückshormonhaushalt im Gehirn aus dem Gleichgewicht bringen können. Im Rahmen der Anamnese muss geklärt werden, ob zuerst der Schmerz oder die Depression da war. Insbesondere wenn ein nicht ausreichend behandelter körperlicher Schmerz zuerst auftritt und die Depression erst später erscheint, kann man davon ausgehen, dass die Depression die Folge der Schmerzerkrankung ist. In vielen Fällen wird hier von Schulmedizinern inadäquat behandelt: Mit Psychotherapie wird die Depression behandelt und dem Betroffenen wird vorgeworfen, er brauche den Schmerz und ähnlicher Unsinn (angeblicher sekundärer Krankheitsgewinn). An erster Stelle hat in einem solchen Fall die Behandlung der körperlichen Schmerzen zu stehen. Hier stehen verschiedene Medikamente und die Hypnosebehandlung zur Auswahl. Insbesondere bei Schmerzen, die sich als medikamentenresistent erwiesen haben können mit der Hypnosebehandlung oft wahre Wunder bewirkt werden.

Schmerzen, larvierte Depressionen und Mischbilder

Im Unterschied zu larvierten Depressionen, - das sind Depressionen bei denen diffuse körperliche Schmerzen im Vordergrund stehen - , ist bei Depressionen die in Folge von wirklichen körperlichen Schmerzen entstehen meist eine medizinisch erklärbare Ursache für die Schmerzsymptomatik auszumachen. Meist ist bei echten körperlichen Schmerzen auch das Schmerzgeschehen deutlicher lokalisierbar. Auslöser für chronische körperliche Schmerzen können z.B. Bandscheibenvorfälle, Operationen, Unfälle oder auch rein organische Erkrankungen wie beispielsweise die chronische Gallenblasenentzündung sein. In diesem Bereich sieht man manchmal auch Mischbilder aus einer körperlichen Schmerzerkrankung mit Depression und einer Depression, die in Folge eines unverarbeiteten Operationstraumas oder Unfalltraumas entstanden ist. Wie sie anhand dieser Beispiele sehen, ist eine klare Differenzierung vor der Behandlung manchmal nicht möglich. Aus diesem Grund sollte man in so einem komplexen Fall mit der Hypnose auf der körperlichen und der seelischen Ebene arbeiten. Im Laufe der Hypnosebehandlung kristallisiert sich dann heraus, welche der beiden Ebenen am meisten Einfluss auf die Schmerzerkrankung und die Depression hat.

Depressionen und Hypnose

Mit der aufdeckenden Hypnoanalyse können die Ursachen für Depressionen ausfindig gemacht und gelöst werden. Am besten reagieren die so genannten reaktiven Depressionen auf die Hypnosetherapie- also die Depressionen die durch äußere Lebensumstände entstehen (z.B. Verlust eines Partners). Durch den direkten Zugang zu dem Unterbewussten werden auch Dinge erinnerlicht, die im Wachzustand nicht bewusst sind. Durch die Lösung der Konflikte wird die Ursache der Depression behandelt.
Nicht immer muss es greifbare Ursachen für eine Depression geben, nicht immer steckt ein belastendes Kindheitsereignis hinter der Symptomatik. Oft ist eine lösungsorientierte Therapie, die die Aspekte der Zukunft beleuchtet und wieder neue Lebensziele schafft, erfolgversprechend.
Die Hypnose ist so ein wertvolles Instrument, weil man mit ihr in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft arbeiten kann und so das Beste für den Patienten dabei herausholt, ohne sich dabei ein einziges Therapiemodell versteifen zu müssen. Je variabler der Therapeut in seinen Therapieoptionen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dem Patienten die richtige Lösung anbieten zu können.

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