Hypnose Hamburg

Hypnosetherapie

Themen:

Hypnosetherapie- ausführliche Erklärung

Hypnosetherapie

Hypnosetherapie ist ein extrem schnelles und hocheffektives Psychotherapieverfahren, dessen Wirksamkeit in über 200 wissenschaftlichen Studien belegt ist. Anders als andere Psychotherapie- Verfahren findet die Hypnosetherapie nicht im Wachzustand sondern im Zustand einer hypnotischen Trance statt. Die Hemmung von Gefühlen durch unseren Verstand –wie sie im Wachzustand vorliegt- ist in der Trance deutlich reduziert- und der Weg wird frei zur Verarbeitung von Gefühlen.

Mit Hilfe der Hypnosetherapie lassen sich Gefühle, die über gewöhnliche Psychotherapieverfahren kaum erreichbar und vor allem nicht veränderbar sind, innerhalb von kurzer Zeit, das heißt in wenigen Sitzungen, gezielt zugänglich machen und aufarbeiten.

Die meisten Menschen, die eine Hypnosetherapie in Anspruch nehmen, leiden unter belastenden Gefühlen wie Ängsten, Traurigkeit, Schuld, Scham oder Wut. Als störend werden die unverarbeiteten belastenden Emotionen selber und die Verhaltensweisen, die sogenannten Muster, die sich aus diesen Gefühlen heraus entstehen, empfunden. Diese Muster können ein gestörtes Essverhalten, schädigendes Verhalten in privaten zwischenmenschlichen Beziehungen oder im Beruf sein.

Wichtig ist, den Zusammenhang zwischen Handlungen und Gefühlen zu verstehen: alle unsere Handlungen leiten sich von der Fühlebene ab. Genau dort setzt die Hypnose an.

Mit der Hilfe der Hypnosetherapie lassen sich die belastenden Gefühle angehen und auflösen. So werden die Menschen von negativen Emotionen befreit und fühlen sich nicht nur innerlich befreiter, stärker, selbstsicherer sondern leben auch einfach glücklicher als zuvor. Durch die Veränderungen auf der Fühlebene gehen sie die Dinge auf einmal anders an – und meistern die Herausforderungen und Aufgaben des Lebens.

Schädliche Verhaltensmuster verschwinden – als Nebeneffekt und Folge der ursachenorientierten Hypnosetherapie.

Durch Altersregressionen, Zeitsprünge in die Kindheit des eigenen Lebens, bei der sie nochmal so fühlen als wären sie tatsächlich dort, lassen sich auch Gefühle und emotionale Konflikte bearbeiten, die aus der Kindheit stammen. Bei rund drei Viertel der Patienten, die ich in meiner Hypnose- Praxis sehe, ist die Bearbeitung von Gefühlen aus der Kindheit notwendig und Schlüssel zur Lösung ihrer Probleme – und einem besseren Leben.

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Symptome

Wenn unser individuelles Stressniveau ein gewisses Maß übersteigt, dann kommt es über kurz oder lang zum Auftreten von Symptomen. Dazu gehören beispielsweise Schlafstörungen, Ängste, Traurigkeit oder Ess- Sucht. Patienten kommen in der Regel mit dem Ziel zu mir, bestehende Symptome loszuwerden. Manche Symptome lassen sich mit der Hypnose direkt behandelt, dies nennt sich symptomorientierte Behandlung. Bei anderen Symptomen müssen erst die Ursachen behandelt werden, damit die Symptome verschwinden, hier spricht man von einer ursachenorientierten oder auch hypnoanalytischen Behandlung. Ich unterscheide dabei zwischen Symptomen ohne behandlungsbedürftige Ursache (Primärsymptome) und Symptomen mit behandlungsbedürftiger Ursache (Sekundärsymptome).

In der Regel kann ich nach dem Vorgespräch sagen, ob eine ursachenorientierte oder eine symptomorientierte Behandlung das Mittel der Wahl ist. Bei komplexeren Fällen und Mischbildern kann auch der Einsatz beider Verfahren sinnvoll sein; in manchen Fällen sieht man auch erst im Laufe der Anwendung, mit welchem Verfahren man den besten therapeutischen Effekt erzielt. Bei den meisten Patienten, die ich in meiner Praxis sehe arbeite ich ursachenorientiert, zumal es sich oft um Patienten handelt, die bereits symptomorientierte Behandlungen hinter sich haben.

Suggestionshypnose und ursachenorientierte Hypnose

Ich biete in meiner Praxis für ärztliche Hypnose in Hamburg sowohl die ursachenorientierte Hypnose als auch die Suggestionshypnose an. Dabei liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit deutlich im Bereich der auflösenden Hypnose, welche auch Hypnoanalyse genannt wird.

Die Suggestionshypnose oder auch symptomorientierte Hypnose unterscheidet sich maßgeblich von der auflösenden, analytischen Hypnose. Suggestionshypnose bedeutet, dass der Hypnotiseur nach Herstellung des Trance- Zustandes dem Hypnotisanden Suggestionen, also Empfehlungen für das Unterbewusstsein gibt. Auch innere Bilder, die im Rahmen der Suggestionshypnose beim Hypnotisanden entstehen, wirken als Suggestion.

Diese Variante der Hypnose eignet sich für Symptome, die aus Gewohnheit heraus entstanden sind oder deren Ursachen zu schwach sind, um das Symptom nach einer symptomorientierten Behandlung zu reproduzieren. Gerade Denker und vom Persönlichkeitstyp eher heitere Menschen reagieren meist sehr gut auf die symptomorientierte Hypnose.

Ein Sekundärsymptom liegt dann vor, wenn bedeutende Ursachen für die Entstehung und Aufrechterhaltung eines Symptomes vorliegen. Bei Vorliegen eines Sekundärsymptoms ist das Maß der Dinge die ursachenorientierte Hypnose. Im Rahmen der Suggestions- Hypnose zum Abnehmen in Hamburg sehe ich immer wieder Patienten, die nach 1-2 Sitzungen ihr Verhalten schnell und leicht ändern können, während andere Patienten auf die symptomorientierte Behandlung bei Übergewicht weniger stark reagieren. Bei den Patienten, die weniger auf die symptomorientierte Hypnose reagieren, bestehen immer Sekundärsymptome, d.h. das Übergewicht ist nur ein Ausdruck tiefergehender Probleme im Leben dieser Menschen.

Mit Hilfe der Hypnoanalyse kann ich meinen Patienten in der Regel sehr gut helfen, indem wir die emotionalen Ursachen für das Übergewicht aufarbeiten.

Ein weiteres typisches Beispiel für ein Sekundärsymptom sind Schlafstörungen im Rahmen einer Depression. Bei der direkten, also symptomorientierten Behandlung wird der Patient nur mäßige Besserungen seines Schlafens feststellen. Bei einer ursachenorientierten Behandlung wird die Depression behandelt, bei deren Verschwinden auch die Schlafstörungen ein Ende finden. Handelt es sich um eine isolierte Schlafstörung ohne behandlungspflichtige Hintergrunderkrankung, dann wird die symptomorientierte Behandlung einen schnellen Therapie- Erfolg bewirken.

Die Differenzierung, wann der Therapeut die symptomorientierte und wann die analytische Hypnose einsetzt, ist ausschlaggebend für den Behandlungserfolg. Welche Art von Hypnose ich anwende hängt davon ab, welcher Behandlungsstil dem Patienten am meisten nützt und ob ein Primär- oder ein Sekundärsymptom vorliegt. In vielen Fällen kombiniere ich beide Formen der Hypnose um den Behandlungserfolg zu maximieren.

Bei Vorliegen von Primärsymptomen ist die Behandlungsdauer in der Regel deutlich kürzer als bei Sekundärsymptomen, weil der Schweregrad der Erkrankung hier meist größer ist.

Emotionale Abreaktionen

Emotionale Abreaktionen sind die „Heiler der Hypnose“. Eine Abreaktion ist der Ausbruch eines Gefühls, das den betroffenen Menschen belastet. Da diese Gefühle oft unbewusst (verdrängt) vorliegen, weiß der Betroffene nicht immer um deren Vorhandensein. Einer der Sätze, die man am häufigsten nach einer analytischen Hypnose hört ist folgender:“Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht, dass das nochmal hochkommt!“

Viele Menschen nehmen nur ein störendes Symptom war, das sie loswerden wollen ohne dessen Ursachen zu kennen. Patienten, die bereits psychotherapeutisch vorbehandelt wurden oder sehr viel reflektieren kennen manchmal die Ursache ihrer Symptome ohne diese jedoch verändern zu können. Entgegen gängiger Psychotherapieverfahren muss ich feststellen, dass die Bewusstmachung von emotionalen Konflikten in der Regel nicht ausreicht, um Symptome aufzulösen.

Die alleinige Bewusstmachung von emotionalen Konflikten auf der kognitiven Ebene ohne die Möglichkeit, das Gefühl zu verändern führt gar nicht so selten zu einer Verschlimmerung des Symptoms.

Meine Meinung basiert auf einer Beobachtung einer Vielzahl von Patienten, die bereits eine oder mehrere Gesprächstherapien durchlaufen hatten und in der Hypnose zu bereits gesprächstherapeutisch behandelten Themen emotionale Abreaktionen hatten. Nach den Abreaktionen konnten diese Patienten endlich die von ihnen gewünschten Veränderungen umsetzen, weil das bestimmte Verhaltensmuster auslösende Gefühl durch die Hypnosebehandlung aufgelöst wurde.

Wie entstehen belastende Gefühle und wieso sollten sie aufgelöst werden? Stellen Sie sich das menschliche Gehirn als einen Speicher vor, der entsprechende Erinnerungen mit den dazugehörigen Gefühlen absichert. Gerade die am stärksten prägenden Ereignisse haben eine besonders lange Speicherzeit und können bis zum Lebensende unsere Lebensqualität und Verhaltensweisen beeinflussen.

Besonders negative Gefühle werden sehr gut abgespeichert, da sie eigentlich unser Überleben sichern sollen. Der vermehrte Ausstoß von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin in bestimmten Situationen sorgt dafür, dass das Gehirn sich solche Erfahrungen und die damit verbundenen Reize besonders gut merkt. Bei einem erneuten Auftreten ähnlicher Reize werden dann automatisch die abgespeicherten Gefühle aktiviert und bestimmte Verhaltensmuster (Vermeidungsverhalten,Flucht) automatisch ausgeführt. Dieser Vorgang ist auch bekannt als klassische Konditionierung.

Stark prägende Ereignisse sind solche, die als besonders angenehm oder besonders unangenehm empfunden wurden. Wenn Gefühle wie Angst, Scham, Wut oder Trauer vorliegen, die noch nicht adäquat verarbeitet wurden (was auch nach konventionellen Psychotherapien meist der Fall ist), dann erhöhen diese ungelösten Gefühle unser Stressniveau, das unser zentrales Nervensystem erfährt und sorgen damit für das Auftreten von Symptomen. Damit beginnt ein Teufelskreis, den viele Menschen alleine oder mittels konventioneller Therapieverfahren nicht durchbrechen können.

Wie kann man Menschen von diesen belastenden Gefühlen befreien? Wenn wir in der Hypnose eine Abreaktion zu einem bestimmten Ereignis zustande bringen, bedeutet dies, dass das negative Gefühl durch den Trancezustand zugänglich gemacht und abgebaut wird.

Es findet erst eine Reaktivierung statt, dann kommt es zu einer entsprechenden emotionalen Reaktion (der Betroffene weint beispielsweise), danach kommt es zu einer Erschöpfung der emotionalen Reaktion und zur emotionalen Verarbeitung. Dass man erfolgreich verarbeitet hat, sieht man daran, dass das Symptom nicht mehr durch entsprechende Reize ausgelöst werden kann. Dies ist das alles entscheidende Kriterium. Die Betroffenen berichten dann meist, dass Sie in den spezifischen Situationen dachten, jetzt würde normalerweise die Symptomatik kommen, dann aber mit Überraschen feststellten, dass dies ausblieb. Übrigens sieht man nach einer vollständigen Verarbeitung wenn man in der Folgehypnose an dasselbe Thema herangeht, dass die negative Gefühlsregung verschwunden ist und sich nicht mehr auslösen lässt.

Der Durchbruch, den Patienten nach Abreaktionen erleben wird meist als bahnbrechend und befreiend erlebt. Jahrelang praktizierte schädliche Verhaltensmuster ändern die Patienten auf einmal so ganz nebenbei ohne willentliche Beeinflussung. Diese Erfahrungen unterstützen meine These, dass Verhaltensweisen, die eine starke Prägung durch Ursachen haben (Sekundärsymptome) nur zu einem sehr geringen Teil aus Gewohnheit und zu einem sehr großen Teil aus dem ungelösten Gefühl heraus ausgeführt werden.

Besonders herausragend an emotionalen Abreaktionen ist folgender Umstand: Abreaktionen lösen bleibende positive Veränderungen aus, Rückfälle kommen nicht vor (ausnahmslos!). Dies erklärt sich daraus, dass bei einer emotionalen Abreaktion das belastende Gefühl wirklich komplett und nachhaltig aus unserem emotionalen Gedächtnis entfernt wird. Dieser neue Zustand ist dann irreversibel, d.h. das belastende Gefühl kann sich nicht wieder einschleichen. Es ist aber möglich, dass mehrere emotionale Abreaktionen (über mehrere Sitzungen hinweg) herbeigeführt werden müssen, um ein Gefühl komplett loszuwerden. Dies ist abhängig von der Anzahl und der Intensität der Situationen, die zu einer Auslösung und Speicherung des Gefühls in der Vergangenheit beigetragen haben.

Häufige Fragen zu Abreaktionen

Frage: Ich habe wegen eines bestimmten Ereignisses schon oft geweint und viel darüber geredet. Ist es dennoch möglich, dass ich das Gefühl noch nicht verarbeitet habe?

Antwort: Ja, dies ist gut möglich. Abreaktionen im Wachzustand haben nicht denselben auflösenden Effekt wie in der Trance.


Frage: Kann es sein, dass ich noch unter einem Gefühl leide, dass schon 10 Jahre oder länger her ist?

Antwort: Ja, dies ist gut möglich. Unverarbeitete Gefühle können uns lebenslang belasten, weil diese besonders gut in unserem Emotionsgedächtnis abgespeichert werden.


Frage: Ich möchte ein bestimmtes Gefühl loswerden, ohne dieses nochmal wahrnehmen zu müssen. Ist dies möglich?

Antwort: Nein, nur über eine erneute Wahrnehmung in der Trance kann der Verarbeitungsprozess eingeleitet werden.


Frage: Ist das anstrengend, alte ungelöste Gefühle zu verarbeiten?

Antwort: Ja, die Konfrontation mit den ungelösten Gefühlen in der Trance ist relativ anstrengend. Oft weinen die Betroffenen oder zeigen andere starke Gefühlsempfindungen (Angst, Wut), die sich dann auflösen. Nach der Hypnose fühlen die meisten Patienten eine Mischung aus Erschöpfung (wie nach schwerer körperlicher Arbeit) und emotionaler Erleichterung.


Frage: Bauen sich die belastenden Gefühle denn immer vollständig in der Hypnose ab?

Antwort: Manchmal bauen sich die Gefühle komplett in der Hypnose ab, in einigen Fällen arbeitet das Unterbewusstsein aber noch etwas nach. Ein klassisches Beispiel ist die Trauerverarbeitung unterdrückter kindlicher Trauergefühle. Die Patienten spüren relativ häufig für ein paar Tage nach der Hypnose nach Trauer, bis diese dann ganz verschwunden ist. Dies entspricht der natürlichen Trauerverarbeitung, die etwas Zeit braucht. Häufig sieht man auch, dass nach Hypnose und emotionalen Abreaktionen vermehrt das Träumen angeregt wird.


Frage: Ich hatte schon eine emotionale Abreaktion in der Hypnose. Dennoch besteht das Symptom weiter. Wie kann das sein?

Antwort: Wahrscheinlich bedarf es weiterer Auflösung. Entweder es wurde eine Abreaktion eines Gefühls herbeigeführt, dass mit dem Symptom nichts zu tun hatte oder es wurde durch die eine Abreaktion nur ein kleiner Teil des Gefühls bearbeitet. Weitere auflösende Hypnosen sind in diesem Fall notwendig.


Frage: Kann man eine Abreaktion zu einem positiven Gefühl herbeirufen und ist dieses gute Gefühl dann verschwunden?

Antwort: Abreaktionen betreffen nur negative Gefühle. Positive Gefühle können in der Hypnose immer wieder abgerufen und ausgelöst werden. Hier stellt sich interessanterweise sogar ein Lerneffekt ein, der bewirkt, dass wir immer schneller Zugriff auf die positiven Gefühle in der Hypnose bekommen.

Ähnlichkeitsreize

Ähnlichkeitsreize entsprechen Reizen, die anderen zuvor erlebten Reizen ähnlich sind. Positive Ähnlichkeitsreize sind jedem von uns bekannt: ein Geruch, ein Lied, ein bestimmtes Wetter versetzen uns in Sekundenbruchteilen auf eine Zeitreise in angenehme Momente unserer Vergangenheit. Therapeutisch gesehen, spielen allerdings insbesondere negative Ähnlichkeitsreize für viele Menschen eine bedeutsamere Rolle. Sind wir einem Reiz ausgesetzt, der ein stark negatives Gefühl in uns auslöst, wird vom Unterbewusstsein der Reiz in Form von visuellen, kinesthetischen, akustischen und olfaktorischen Eindrücken mit der Emotion verknüpft. Wirken später im Leben ähnliche Reize auf einen, wird das bereits mit dem Reiz verknüpfte Gefühl reaktiviert und löst zunächst eine Gefühlsreaktion und dann konsekutiv eine Verhaltensreaktion aus.

Anhand einer Patientin, die ich behandelte, wird das Wirkprinzip der Ähnlichkeitsreize klar: sie war als Kind von ihren Eltern regelmäßig „zur Strafe“ in einen Kellerraum eingesperrt worden. Der Raum war dunkel und eng und sie erlebte starke Ängste, wenn sie eingesperrt war. Das Problem, mit dem die Patientin vorstellig wurde, war die Angst zu fliegen, Auto zu fahren und generell sich in Räumen aufzuhalten, aus denen sie nicht sofort raus konnte, wenn es ihr zu viel wurde. Die Situationen, in denen die Angstsymptomatik auftrat, waren allesamt Ähnlichkeitsreize zu der Situation, im Kellerraum eingesperrt zu sein. Jedes Mal, wenn die Patientin sich in eine Situation begab, die der Situation im Kellerraum ähnlich war, wurden Ängste aus ihrer Kindheit reaktiviert. Ich spreche hierbei von einer Gefühlsreaktivierung durch Ähnlichkeitsreize.

Ähnlichkeitsreize können auch Personen und dabei insbesondere bestimmte Verhaltensweisen von Personen sein. Sind Menschen als Kinder negativ wirkenden Verhaltensweisen ihrer Eltern ausgesetzt, werden durch ähnliche Verhaltensweisen anderer Menschen später in ihrem Leben dieselben kindlichen Gefühle wieder wach gerufen, die die Eltern früher bei ihnen ausgelöst haben. Im beruflichen wie im privaten Kontext werden die Gefühlsreaktivierungen durch Ähnlichkeitsreize häufig zum Problem. Denn die Reaktionen, die Menschen durch Gefühlsreaktivierungen erleben, sind meist überverhältnismäßig stark und der Situation nicht angemessen.

So berichtete mir einmal ein Patient, dass er immer dann sehr depressiv (traurig) wurde, wenn er das Gefühl bekam, dass seine Partnerin ihm nicht richtig zuhörte. Der Hintergrund war folgender: als Kind waren seine Eltern emotional kaum für ihn verfügbar gewesen, was in ihm starke Traurigkeitsgefühle ausgelöst hatte. Die Folge davon war, dass später im Erwachsenenleben schon eine kleine Unachtsamkeit seiner Freundin den traurigkeitsauslösenden Ähnlichkeitsreiz für ihn darstellte. Eine Thematik, die für beide Seiten innerhalb der Partnerschaft sehr belastend gewesen ist.

Im beruflichen Kontext bemerken Betroffene Ähnlichkeitsreize ebenso durch ihre eigenen Überreaktionen. Ich erinnere mich an eine Patientin, die heftige Angstzustände bekam, wenn ihr Vorgesetzter sie sprechen wollte. Sie wusste auf der logischen Ebene, dass ihre Gefühlsreaktion unverhältnismäßig stark war, da er ihr niemals Anlass dazu gegeben hatte, Angst vor ihm zu haben. In diesem Fall war der Reiz, mit dem Vorgesetzten zu sprechen ähnlich einem Reiz, dem sie als Kind ausgesetzt gewesen war: wenn ihr Vater mit ihr Hausaufgaben machte und sie nicht schnell genug begriff, worum es ging, würde er extrem wütend. Alleine die Situation mit ihrem Vorgesetzten reden zu müssen, war ihr persönlicher Ähnlichkeitsreiz. Ein Reiz, der auch Jahrzehnte nach dem Ursprungsreiz wirkte.

Altersregression

Altersregression bedeutet im Sinne der Hypnose, dass man über eine Wahrnehmung in eine frühere Situation zurückversetzt wird. Im Alltag treten spontane Altersregressionen beispielsweise dadurch auf, dass wir ein Lied hören, das uns an eine bestimmte Situation erinnert oder wir mit Freunden über vergangene Zeiten sprechen. Wenn wir dabei gefühlsmäßig wieder ein Stückchen von der vergangenen Situation durchleben, dann hat eine Regression stattgefunden.

Die Regression, die in der Hypnose stattfindet, wird deutlich intensiver wahrgenommen als die Regression, die wir aus dem Alltag kennen. Das rührt daher, dass unsere vorwiegend rational arbeitenden Hirnanteile emotional erinnerte Gedächtnisinhalte im Wachzustand hemmen. In der Hypnose fällt der hemmende Einfluss dieser Hirnareale weg und es kommt zusätzlich zu einer Stimulation der emotional arbeitenden Hirnareale. Dadurch kommt die in der Trance häufig wahrgenommene Hypermnesie (Gedächtnisstimulierung) zustande und die Hypnotisanden können bereits verdrängte oder vergessene Ereignisse erneut durchleben. Bei einer Altersregression erleben die Hypnotisanden in der Hypnose die Situation als real, sie befinden sich also fiktiv wie bei einer Zeitreise mitten in der vergangenen Situation.

Durch Hypnose wird die Altersregression insofern nutzbar gemacht, als dass man mit ihrer Hilfe abgespaltene Gefühle durchleben und verarbeiten kann. Dies macht den entscheidenden Unterschied zu den Wach-Therapien aus, bei denen über Vergangenes nur gesprochen wird, aber keine intensive Gefühlsregressionen stattfinden, weil der Verstand die entsprechenden Gefühle blockiert.

Bei der Altersregression mit Hypnose ist viel Fingerspitzengefühl des Hypnotherapeuten gefragt. Zum einen, weil man über die Altersregression mit Hypnose Zugang zu sehr intensiven Gefühlen bekommen kann und der Therapeut den Patienten entsprechend auffangen können muss. Zum anderen unterliegen wir in der Hypnose einer erhöhten Suggestibilität, was bedeutet, dass wir von außen Aufgenommenes viel leichter annehmen als im Wachzustand. Wenn der Hypnotiseur den Hypnotisanden intensiv zu einer Regression drängt, wird dieser aufgrund seiner erhöhten Aufnahmebereitschaft notfalls eine passende Erinnerung selber erschaffen, auch wenn diese Erinnerung nur eine Erfindung seines Unterbewusstseins ist.

Dieses Phänomen wird False-Memory-Effekt genannt. Dieses Phänomen tritt bei versierten Hypnotherapeuten nicht auf, weil diese genügend Sensibilität entwickelt haben, um den Patienten zu einer Altersregression in der Hypnose zu bringen ohne Druck auszuüben.

Viele Regressionen finden in der Trance übrigens spontan, also ohne Anleitung von außen, statt.

Suggestionen

Suggestionen sind Empfehlungen / Befehle an das Unterbewusstsein des Hypnotisanden. Im Hypnose- Zustand werden Suggestionen sehr viel stärker aufgenommen und leichter umgesetzt als Suggestionen, die im Wachzustand gegeben werden (Affirmationen). Dies hängt mit der erhöhten Aufnahmebereitschaft, die die Menschen während einer Hypnose erlangen, zusammen. Suggestionen können von dem Hypnotiseur an den Hypnotisanden gegeben werden (Fremdsuggestion) oder der Hypnotisand gibt sich die Suggestion selber (Autosuggestion).

Die meisten Menschen kennen Suggestionen nur als gesprochenen Text (beispielsweise: Du fühlst Dich jeden Tag besser), interessanterweise wirken jedoch auch Bilder oder Gefühle, die der Hypnotisand in der Hypnose entwickelt, als Suggestionen. Hypnotisanden setzen Suggestionen übrigens immer individuell um. Dies kann über innere Bilder, Körperempfindungen oder Wörter stattfinden.

Wenn beispielsweise der Hypnotiseur die Suggestion gibt „Du hast Freude daran, dein Leben selber in die Hand zu nehmen“, dann sieht der eine Hypnotisand vielleicht eine Hand, die eine einladende Geste macht, der andere fühlt eine Leichtigkeit im Bereich der Brust und kann auf einmal richtig durchatmen, während der dritte das Wort „Selbstbestimmung“ hört. Sie merken hier gibt es kein richtig und kein falsch, sondern der Hypnotisand setzt eine gesprochene Suggestion immer über sein bevorzugtes Sinnessystem um.

Suggestionen werden in der Regel positiv formuliert, weil die positiven Stichwörter besser wirken und man vermeiden möchte, dass eventuell ein „nicht“ von dem Unterbewusstsein ausgeblendet wird und nur das unerwünschte Wort auftaucht. Der erfahrene Hypnotiseur arbeitet also vorrangig mit positiv formulierten Suggestionen und wenn er Verneinungen benutzt, dann wird er diese bewusst deutlich betonen (markieren).

Voraussetzungen

Patienten, die die Hypnosebehandlung für sich nutzen möchten, sollten aus eigenem Antrieb kommen. Eine wirkliche Motivation, etwas verändern zu wollen und die Bereitschaft, sich auf die Hypnose einzulassen sind weitere Grundvoraussetzungen.

Wichtig ist auch ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen dem Hypnotiseur und dem Patienten. Ich empfehle Ihnen, sich nur von einem Hypnotiseur behandeln lassen, bei dem Sie ein wirklich gutes Gefühl haben. Das setzt voraus, dass der Hypnotiseur selbst eine reflektierte und integere Persönlichkeit darstellt. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, anderen Menschen bei ihren Problemen helfen zu können.

Hypnosetherapie – eine systemische Behandlung

Jede Hypnosebehandlung ist gleichzeitig eine systemische Behandlung. Die Veränderungen, die in den Menschen erzeugt werden, führen zu einer Veränderung ihrer Gefühle und damit auch ihrer Verhaltensweisen.

So erreicht die Hypnosebehandlung indirekt auch die Lebenspartner, die Familienangehörigen, Freunde und Bekannte der behandelten Person. Da das Leben und das Umfeld, in dem Menschen leben, meist zu dem passen, was Menschen für Gefühle in sich tragen, sorgen innere Veränderungen für Veränderungen des Umfeldes. Dies kann zur Folge haben, dass Partnerschaften auf einmal deutlich besser laufen oder es in manchen Fällen auch zu einer Trennung kommt. Lassen Sie uns dazu zwei vereinfacht dargestellte Beispiele heranziehen. In beiden Fällen handelt es sich um Frauen, die von ihren Vätern während ihrer Kindheit massiv abgewertet wurden.

Eine von ihnen führt aktuell eine Partnerschaft mit einem herrschsüchtigen Ehemann, der sie ebenfalls abwertet. Sie leidet in ihrer Ehe, hat es jedoch bislang nicht zustande gebracht, sich zu trennen. Durch die Auflösung negativer Emotionen, die früher durch ihren Vater bedingt waren und bislang vom Ehemann reaktiviert wurden, nimmt sich die Frau auf einmal anders wahr. Ihr Selbstwertgefühl steigert sich. Sie fühlt sich gegenüber ihrem Ehemann nicht mehr so klein und hilflos, sondern setzt sich zur Wehr. Sie gewinnt im Laufe der Hypnosebehandlung so viel Stärke und Mut, dass sie in der Lage ist, sich von ihm zu trennen. In diesem Fall hat die Hypnose dazu geführt, dass die Patientin sich von ihrem Ehemann und dessen schädlichem Einfluss lösen konnte.

Spielen wir das Ganze nun mit einer Frau mit demselben Hintergrund, der Abwertung durch den Vater, aber einem anderen, nämlich sehr liebevollen und unterstützenden Ehemann durch.

Ihre Probleme werden sich wahrscheinlich dadurch äußern, dass sie die Liebe ihres Ehemannes nicht so annehmen kann, wie sie gerne würde. Er unterstützt sie, baut sie auf, aber irgendwie kommen die positiven Einflüsse ihres Mannes nur zum Teil bei ihr an. Im Rahmen einer auflösenden Hypnose ist eine deutliche Verbesserung der Ehe zu erwarten. Die Patientin wird nach der Auflösung der negativen Gefühle, die einst ihr Vater in ihr ausgelöst hatte, die Liebe und Zuwendung ihres wohlwollenden Partners besser annehmen können. Genauso wird sie ihm mehr geben können.

Anhand der geschilderten Beispiele wird verständlich, dass die Folgen einer Hypnosebehandlung darin bestehen, dass die Menschen sich von negativen Einflüssen distanzieren und sich ein positiveres Umfeld suchen, beziehungsweise ein bereits positives Umfeld besser wertgeschätzt und gelebt werden kann.

Spannend sind auch die Einflüsse, die eine Hypnosebehandlung auf das Verhältnis zu den eigenen Kindern hat. Manchmal machen sich Eltern, die unter negativen Gefühlen leiden, Vorwürfe, diese Gefühle auf ihre Kinder übertragen zu haben. Den Betroffenen fällt dann auf, dass ihre Kinder ähnlich wie sie fühlen und reagieren. Manchmal wirken Kinder auch wie ein Spiegel für die Eltern: Erst mit der Wahrnehmung der Kinder gewinnen sie (manchmal überraschende) Einsichten über sich selbst.

Eine Patientin schilderte mir einmal, dass sie mit Erschrecken festgestellt hatte, dass ihre Tochter ihr im dritten Lebensjahr ständig erzählte, was sie alles noch tun müsse. Sie müsse noch spielen, müsse sich noch mit ihrer besten Freundin treffen, müsse ein Bild malen usw. Diese Wahrnehmung half der Patientin dabei zu verstehen, dass sie selbst völlig von dem Gefühl gesteuert war, zu müssen.

Die Einschätzung, dass sich negative Gefühle auf die eigenen Kinder übertragen, ist korrekt. Durch Spiegelneurone empfinden Kinder automatisch dieselben Gefühle wie ihre Eltern und übernehmen sie unbewusst. Allerdings profitieren Kinder auch im höheren Lebensalter immer von einer Verbesserung des Gefühlszustandes der Eltern.

Nicht immer, aber häufig, kommt es dadurch auch zu befreienden Aussprachen, die zur Auflösung von belastenden Emotionen und zu einer Verbesserung des Verhältnisses führen. Selbst dann, wenn Eltern einst negative Emotionen auf ihre Kinder übertragen haben, gibt es berechtigte Hoffnung auf eine Besserung.

Wenn sich Veränderungen zwischen den (erwachsenen) Patienten und ihren Eltern einstellen, so ist auch dies eine natürliche Folge der Hypnosebehandlung. In vielen Fällen hat das veränderte Fühlen der Kinder auch einen Einfluss auf das Verhalten und das Fühlen der Erwachsenen. Ich erinnere mich an eine Patientin, die sich sehr häufig mit ihrem Vater stritt. Er war in ihrer Kindheit sehr ungerecht zu ihr und hat sie immer spüren lassen, dass sie nicht gut genug ist.

Im Laufe der Hypnose gingen wir durch zahlreiche Trauerreaktionen, die ihr Vater bei ihr als Kind ausgelöst hatte. In einer Hypnose kam sie an den Punkt, an dem sie wahrnahm, dass ihr Vater auch zu sich selbst sehr ungerecht war und unter dem Gefühl litt, nicht gut genug zu sein. In der Folge änderte sich das Verhältnis zu den Eltern enorm. Die Patientin, die bisher einen großen Bogen um ihren Vater gemacht hatte, begann sich wieder häufiger mit ihm zu treffen. Trotz der gelegentlichen kritischen Bemerkungen, die er ihr gegenüber fallen ließ, reagierte sie innerlich nicht mehr so verletzt wie früher. Er akzeptierte ihre Entscheidungen besser als früher und redete ihr nicht mehr bei ihrer Lebensgestaltung hinein. Sicher reagierte ihr Vater anders als früher auf sie, weil er unbewusst wahrnahm, dass sie stärker geworden war. Die Folge war mehr Wertschätzung.

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Eltern bei der persönlichen Entwicklung von Kindern nicht mitschwingen. Ich erinnere mich an einen Patienten, dessen Mutter immer extrem fordernd und undankbar gewesen war. Bei ihm stellte sich trotz der Auflösung der negativen Gefühle, die sie in ihm ausgelöst hatte und seiner Persönlichkeitsentwicklung, keinerlei Veränderung ein. Die Mutter blieb so fordernd und undankbar wie zuvor. Was sich jedoch änderte, war sein Gefühl und sein Verhalten ihr gegenüber. Er wurde durch die Ungerechtigkeiten seiner Mutter nicht mehr in Gefühle von Traurigkeit und Wut geworfen. Er distanzierte sich zudem von ihr und stellte ihre Ansprüche zugunsten seiner eigenen Familie zurück. Manchmal können sich Eltern mit ihren Kindern entwickeln und umgekehrt, wie in diesem Fall, jedoch nicht.

Auch in Bezug auf Freundschaften sieht man regelmäßig bedeutende Veränderungen. Gerade dann, wenn die Freundschaften unausgeglichen sind, der Patient also viel investiert und dafür wenig oder nichts zurückbekommt, löst er sich häufig im Laufe einer Hypnosebehandlung aus solchen Pseudo-Freundschaften, in denen er lediglich ausgenutzt wird. Wenn Menschen innerlich wachsen und sich ihr Selbstbild zum Positiven verändert, gehen sie weniger faule Kompromisse ein und trauen sich mehr zu, auch neue Freundschaften eingehen zu können. Interessanterweise treten dann im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung auch neue, wohlwollende Personen in das Leben der Menschen und ersetzen einen Teil der alten, unausgeglichenen Bindungen. Genauso kommt es vor, dass Freundschaften sich vertiefen und eine neue Qualität bekommen, weil die Menschen aufgeräumter sind und somit mit aufgeräumten und zufriedenen Freunden mehr Anknüpfpunkte finden als vorher, als sie mit sich selbst und ihren Emotionen im ständigen Clinch lagen.

Das Matroschka- Prinzip

Im Laufe einer einzelnen Hypnose-Sitzung, aber auch einer Hypnosebehandlung, können verschiedene Gefühle zeitversetzt auftauchen. Ähnlich wie bei einer Matroschka arbeitet man sich in vielen Fällen nacheinander durch verschiedene Gefühle hindurch, bis sich in der Hypnose keine negativen abreagierbaren Emotionen mehr zeigen. Patienten (und Therapeuten) können also beruhigt reagieren, wenn sich im Laufe der Behandlung Gefühle zeigen, die bislang verdeckt gewesen sind.

Das Matroschka-Prinzip
Illustration von Sylvia Wolf

In einer Hypnose- Sitzung kann das so aussehen: Eine Patientin, die an Angst leidet, wenn sie allein zu Hause ist, wird in der Trance zunächst in die Situation geführt, allein zu Hause zu sein. Das erste Gefühl, das sich zeigt, ist ein Angstgefühl. Nachdem das Angstgefühl abreagiert wurde, spürt die Patientin eine Traurigkeit darüber, dass sie früher von den Eltern allein gelassen wurde und weint heftig. Nachdem die Traurigkeit verflogen ist, wird die Patientin wütend: Wie konnten sie ihre Eltern nur allein zu Hause lassen! Gerade bei Frauen sind Wutgefühle häufig weit in der Tiefe unter anderen Emotionen verborgen. Die Abfolge von verschiedenen Gefühlen in der Hypnose entspricht in diesem Fall den kindlichen Gefühlen, die die Patientin früher durch das Alleinsein durchgemacht hat.

Das Auftreten von verschiedenen Emotionen im Laufe einer Hypnosebehandlung ist ein natürlicher Vorgang, auf den man eingestellt sein sollte.

Normalerweise kümmert man sich als Hypnosetherapeut gemeinsam mit seinem Patienten immer zuerst um das Gefühl, das im Vordergrund steht. Zeigen sich im Laufe der Behandlung dann weitere Gefühle, werden sie ebenso thematisiert und bearbeitet wie das ursprüngliche Leitgefühl. So räumt man nach und nach alle Schichten auf, bis die Hypnotisanden in der Hypnose nur noch positive Gedächtnisinhalte und Gefühle wiedergeben.

Hypnosetherapie und Psychotherapie

Kombination von Hypnosetherapie mit anderen Psychotherapie- Verfahren

Hypnosetherapie lässt sich mit anderen Psychotherapie- Verfahren kombinieren. Praxisrelevant ist die Kombination dadurch, dass einige Patienten sich zusätzlich zur bestehenden Psychotherapie in eine Hypnosebehandlung begeben möchten.

In den meisten Fällen nehmen Patienten zusätzlich oder alternativ eine Hypnosetherapie- Behandlung in Anspruch, weil sie merken, dass durch die klassische Psychotherapie nicht die gewünschten Verbesserungen erreicht werden oder ein Punkt innerhalb der Therapie erreicht wird, an dem es nicht mehr weiter geht.

Setting

Werden zwei Therapien parallel durchgeführt, sollten alle involvierten Therapeuten in Kenntnis gesetzt werden. Während es für viele Therapeuten in Ordnung ist, dass der Patient parallel eine Hypnosebehandlung in Anspruch nimmt, können sich andere damit nicht arrangieren. Manche Therapeuten- Schulen sind derart starr ausgerichtet, dass der Therapeut sich gegen eine Parallelbehandlung ausspricht. Damit liegt es in dem Ermessen des Patienten, ob er die bestehende Psychotherapie zugunsten der Hypnosebehandlung beendet oder seine bisherige Behandlung fortführt und von der Hypnosetherapie zunächst einmal Abstand nimmt. Wichtig ist, dass jederzeit mit offenen Karten gespielt wird.

Zeitweise überlappende Behandlung

Es spricht auch nichts dagegen, nur für eine bestimmte Zeit zwei Verfahren überlappend anzuwenden. So sieht man ab und zu Patienten, die als „Basis“ eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Anspruch nehmen, dann aber für spezielle Gefühle, die sich mit dieser Behandlungsform nicht lösen lassen, einige Sitzungen Hypnose in Anspruch nehmen. Insbesondere dann, wenn der Patient sich eine längere Bindung zum Therapeuten wünscht, besteht die Möglichkeit, dass ihm ein paar intensive Hypnose- Sitzungen nicht genügen, sondern dass sein Bedürfnis nach einer langfristigen Bindung im Vordergrund steht und nur durch eine klassische Langzeit- Therapie befriedigt werden kann.

Hypnose und Verhaltenstherapie

Am besten lässt sich eine Verhaltenstherapie mit einer Hypnosetherapie ergänzen und umgekehrt. So kann der Patient auf der einen Seite auf der Verhaltensebene arbeiten und auf der anderen Seite ursachenorientiert mit Hypnose die Gefühle angehen, die bestimmte Verhaltensweisen reproduzieren. Bei der Kombination der beiden genannten Verfahren kommen sich beide Therapeuten am wenigsten in die Quere, weil der Behandlungsansatz so unterschiedlich ist.

Hypnose und Psychoanalyse oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Probleme gibt es am ehesten bei der Kombination von tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie oder Psychoanalyse und Hypnose. Beide Therapeuten arbeiten dann mit dem Patienten an denselben Baustellen, aber durch unterschiedliche Vorgehensweisen. Dabei kann es auch mal vorkommen, dass der Patient sich dafür entscheidet, nur noch mit der Hypnose fortzufahren und das andere Verfahren abzubrechen. Das mag vielleicht den anderen Therapeuten etwas in seinem Stolz kränken, am Ende steht jedoch das Wohlergehen des Patienten über den persönlichen Befindlichkeiten der Behandler. Genauso muss sich ein Hypnosetherapeut damit abfinden, dass ein sehr kognitiver Patient bei einem Therapeuten, der vor allem das Denken bedient, weitaus besser aufgehoben ist als bei ihm, der vor allem das Fühlen anspricht.

Hypnose und EMDR

Nur in seltenen Fällen wird ein Patient eine Hypnose- und EMDR- Behandlung (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) zur gleichen Zeit in Anspruch nehmen. Beide Behandlungsformen sind sehr gefühlsintensiv und den allermeisten Patienten reicht eine Behandlung dieser Intensität zu einer Zeit. EMDR ist ebenso wie Hypnose ein Tranceverfahren, das häufig in Kliniken und von ambulanten Therapeuten zur Verarbeitung von Traumatisierungen und negativen Emotionen eingesetzt wird. Auch wenn es theoretisch möglich wäre, beide Verfahren zur gleichen Zeit anzuwenden, so würde ich dies jedoch nicht empfehlen. Sie arbeiten in der Regel mit beiden Verfahren an denselben Gefühlen und der Patient braucht Zeit zwischen den Sitzungen, damit diese ihre Wirkung entfalten können. Das Motto „Viel hilft viel“ trifft in diesem Fall nicht zu. Lieber sollte man nach einer EMDR- Behandlung eine Hypnosebehandlung in Anspruch nehmen, wenn die Belastungen mit EMDR nicht vollständig aufgelöst werden konnten.

Regelmäßig sieht man in der Hypnosepraxis jedoch Patienten, die bereits mit EMDR vorbehandelt sind. Die Patienten sind dann meist mittelgradig von negativen Emotionen befreit, aber die tiefste Schichte von Emotionen bleibt durch das starre Korsett der EMDR- Behandlung unberührt. Diese emotionalen Überbleibsel können dann rasch mit Hypnose abgearbeitet werden, weil die Patienten nicht bei Null anfangen, sondern schon ein Teil der Arbeit von den EMDR- Therapeuten verrichtet wurde.

Hypnose in Kombination mit Traumreisen, Imaginationsarbeit und Meditation

Einige der Patienten, die eine Hypnose- Praxis aufsuchen, haben bereits vorher mit anderen alternativen Tranceverfahren gearbeitet. Die meisten Anwender arbeiten jedoch auch hier lediglich auf der Symptom- und Suggestionsachse ohne ein tiefergehendes Verständnis von der Auflösung negativer Emotionen zu haben. Allerdings lassen sich in vielen Fällen wichtige Informationen über mögliche Lebensthemen und Emotionen finden, indem die Patienten nach dem Inhalt der Anwendungen befragt werden. Wenn der Patient beispielsweise das Feedback gibt, dass er in einer Traumreise seine Mutter gesehen hat und dabei traurig war, der Behandler ihm jedoch suggerierte, er solle sich vorstellen, seine Mutter verschwinde hinter einer Tür, dann wissen wir, dass der Patient ein Thema mit seiner Mutter hat und der Behandler anstatt auflösend zu arbeiten das Problem in der Trance wegsuggeriert hat. Hier kann und muss der kompetente Hypnose- Anwender nachsetzen und die Fehler des Vorbehandlers ausgleichen.

In der Regel rate ich eher davon ab, mehrere Tranceverfahren zur gleichen Zeit anzuwenden. So kann wie im genannten Beispiel der Stil des Wegsuggerierens in der Traumreise den Hypnotisanden in Ihrer Hypnose verunsichern und umgekehrt. In der Hypnose soll der Hypnotisand sich seinen Gefühlen stellen und sie zulassen, in der Traumreise macht der Behandler womöglich einen großen Bogen um die auftretenden Probleme. Für die Kombination zweier Tranceverfahren gilt: Weniger ist mehr.

Hypnose und Antidepressiva

Nach meiner Erfahrung ist kein Medikament fast immer das beste Medikament für die Hypnosebehandlung. Da jedoch ein Teil der Patienten die mich in meiner Praxis für Hypnose in Hamburg aufsuchen bei Therapiebeginn Antidepressiva einnimmt, möchte ich zur Wechselwirkung von Hypnose und Antidepressiva informieren.

Antidepressiva greifen in den Stoffwechsel der Botenstoffe im Gehirn ein und erhöhen die Verweildauer von Glückshormonen im synaptischen Spalt im Gehirn, einem Spalt zwischen zwei Nervenzellen. Wenn sich Glückshormone wie Serotonin oder Noradrenalin im synaptischen Spalt aufhalten, dann verstärken sie Glücksgefühle und Aktivität und reduzieren gleichzeitig Gefühle wie Ängste und Traurigkeit.

Viele Patienten nehmen heutzutage SSRI- Antidepressiva ein (Selective Serotonin Reuptake Inhibitor), welche die selektive Aufnahme von Serotonin aus dem synaptischen Spalt blockieren und damit die Wirkung von Serotonin im Gehirn erhöhen. Zu den bekanntesten Medikamenten dieser Wirkklasse zählt Citalopram. Die klassischen dämpfenden und schlafanstoßenden trizyklischen Antidepressiva wie Amitriptylin und Trimipramin sieht man in der Hypnose- Praxis seltener, da sie aufgrund ihrer Nebenwirkungen weniger häufig verschrieben werden.

Während meiner klinischen Beobachtungen zur Wechselwirkung von Antidepressiva und Hypnose standen zwei Aspekte im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit: zum einen die generelle Trancefähigkeit und zum anderen die Fähigkeit zu emotionalen Abreaktionen unter dem Antidepressivum.

Die Hypnosefähigkeit unter einem Antidepressivum setzt sich aus den Faktoren individuelle Trancefähigkeit (genetische Trancefähigkeit und erlernte Trancefähigkeit) und der Wirkung des Antidepressivums am Individuum zusammen.

Meine Beobachtungen hinsichtlich der SSRI- Antidepressiva und Hypnose sind folgende

Unter einem SSRI- Antidepressivum erreichen die meisten Menschen eine für die Hypnosebehandlung ausreichende Trancefähigkeit. Phänomene wie die Armlevitation lassen sich regelmäßig auslösen, Suggestionen werden also trotz Einnahme eines Antidepressivums ausreichend umgesetzt. Emotionale Abreaktionen unter SSRIs kommen regelmäßig vor, aber bei einem Teil der Hypnotisanden bemerkte ich, dass der Gipfel der emotionalen Abreaktion durch das Antidepressivum gekappt und damit die Abreaktion unterdrückt wurde. Da wiederum bei anderen Hypnotisanden unter hohen Dosierungen Abreaktionen vorkamen, scheint der Hauptaspekt für die emotionalen Abreaktionen die individuelle Trancefähigkeit und nicht die Dosierung des Medikaments zu sein.

Hinsichtlich trizyklischer Antidepressiva und Hypnose habe ich folgende Erfahrungen gesammelt

Tryzklische Antidepressiva schränken die Trancefähigkeit und die Fähigkeit zu Abreaktionen bei vielen Patienten deutlich ein. Vielfach sind Phänomene wie die Armlevitation nicht befriedigend auslösbar, die Annahme von Suggestionen scheint somit durch das trizyklisches Antidepressivum in der Hypnose reduziert. Abreaktionen beobachtete ich auffallend selten, wenn die Patienten ein trizyklisches Antidepressivum einnahmen.

Wichtig ist bei diesen Beobachtungen die Tatsache, dass Depressionen oder Angststörungen wegen derer normalerweise Antidepressiva gegeben werden per se die individuelle Trancefähigkeit einschränken können, so dass die Erkrankung an sich als eine weitere Variable bei den klinischen Beobachtungen in Betracht zu ziehen ist.

Bei einem geringen Anteil der Patienten, insbesondere bei Patienten mit schweren Depressionen, schien die Einnahme von einem Antidepressivum die Hypnosefähigkeit zu erhöhen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass bei schweren Depressionen die Fähigkeit zur Entwicklung einer Trance reduziert ist und unter Umständen erst durch ein Antidepressivum die Möglichkeit zur Behandlung mit Hypnose gegeben wird.

Mein Persönliches Fazit

SSRI- Antidepressiva beeinflussen die Trancefähigkeit und die Hypnose nach meiner Beobachtung deutlich weniger als die trizyklischen Antidepressiva. Jedoch wurden auch bei einem Teil der Patienten, welche SSRI- Antidepressiva einnahmen, Abreaktionen verhindert und damit wurde der hypnotherapeutische Prozess gestört. Außerdem verfälschen Antidepressiva die klare Sicht auf die Entwicklung des Patienten, weil unklar bleibt, ob die Medikamentenwirkung oder die therapeutische Arbeit die Verbesserung des Zustandes bedingt. Dies ist für mich insofern bedeutungsvoll, als dass ich die Wirkung von Antidepressiva am Patienten nicht als wirklich nachhaltigen Nutzen betrachte, da mit Absetzen der Medikamente die Patienten häufig Rückfälle erleiden. Insbesondere dann, wenn Sekundärsymptome vorliegen.

Im Regelfall sollte unter der aktuell bestehenden Medikation von Antidepressiva die Hypnosebehandlung begonnen werden. Im Laufe der Behandlung sollte in Rücksprache mit dem behandelnden Psychiater die Dosierung der Antidepressiva reduziert werden, um ohne störenden Medikamenteneinfluss hypnotisieren und therapieren zu können. Im Rahmen der Reduktion von Antidepressiva kann es kurzfristig zu einer Symptomverstärkung kommen, deshalb sollten in diesem Zeitraum die Abstände zwischen den einzelnen Sitzungen deutlich verkürzt werden.

Warum Hypnosetherapie so erfolgreich ist

Hypnose ist so erfolgreich, weil sie die größte Ressource, nämlich die geistige Kraft des Menschen nutzt und damit Veränderungsprozeße in den Gang bringt. Hypose erlaubt den Zugriff zu einem mächtigen Verbündeten, unserem Unterbewußtsein. Viele Probleme liegen darin begründet, dass sich Verstand und Unterbewußtsein gegenseitig sabotieren, weil keine Kommunikation mit dem Unterbewußtsein stattfindet.

Das Unterbewußtsein funktioniert wie unendlicher Erfahrungsspeicher, der alles das, was erlebt haben, aufzeichnet und daraus -wie der Name schon sagt- unserem Verstand unbewußt Verhaltensanweisungen gibt. Haben sie sich schon einmal dabei erwischt, wie sie auf einem Supermarkt- Parkplatz mit unzähligen freien Plätzen immer wieder auf "Ihren" Parkplatz fahren? Natürlich haben Sie sich dabei nicht gedacht "ich fahre jetzt wieder auf meinen Parkplatz, weil es mir es hier bisher immer gut ergangen ist" sondern sie hörten vielleicht der Musik im Radio zu oder überlegten, was sie heute einkaufen werden, während ihr Unterbewußtsein Ihnen sagt, wo sie hinfahren sollen. Oder haben Sie einmal viel Zeit und Arbeit in ein Projekt gesteckt, um dann in letzter Sekunde wieder alles über den Haufen zu werden?

Dieser Steuerung durch das Unterbewußtsein unterliegen wir ständig und das ist vom Prinzip her sinnvoll, denn es dient dem Selbstschutz. Und alles, was wir tuen oder denken ist in irgendeiner Form von der Steuerung des Unterbewußtseins abhängig. Diese Steuerung basiert auf Erfahrungen, im oben genannten Beispiel entspräche das dem "Wenn ich mein Auto hier abstelle, dann bleibt es heil".

Mit der Hypnose haben wir eine fantastische Möglichkeit, mit unserem Unterbewußten in einen Dialog zu treten und Veränderungsarbeit zu leisten. Menschen, die Zugang zu Ihrem Unterbewußten haben gegenüber den Menschen ohne diese Möglichkeit einen klaren Vorteil, weil sie sich selber besser verstehen und sich das Unterbewußtsein FÜR ihre Veränderungsprozesse gewinnen.

Vielleicht haben Sie sich auch schon mal ein Buch zu Motivationssteigerung, Lebenshilfe oder Verbesserung Ihres Gesundheitszustandes gekauft. Wenn sie jetzt nochmal tief in sich gehen und sich fragen, wieviel Veränderung dieses Buch in Ihnen bewirkt hat, dann werden sich sich vielleicht eingestehen, dass die meisten Bücher zwar gute Inhalte bieten, aber dass es verdammt schwer fällt, diese Veränderungen in dem tatsächlichen Leben auch so umzusetzen.

Wenn sie die vorherigen Abschnitte aufmerksam gelesen haben, dann wird Ihnen vielleicht in den Sinn kommen, dass unser Verstand nur einen Teil unserer Veränderungsarbeit leisten kann, weil unser Verhalten und Denken maßgeblich von unserem Unterbewußten gesteuert wird. Die gute Nachricht lautet: Veränderungsarbeit ist im Trancezustand mit Zugang zum Unbewußten äußerst effektiv.

Wirkkraft der Hypnose

Beispiele für die Wirkkraft der Hypnose:

Gewichtsreduktion

Nach einer Studie zur Gewichtsreduktion aus dem Jahre 2001, bei der 21 Patienten mit Hypnose und 22 Patienten mit Verhaltenstherapie behandelt wurden, zeigte sich eine signifikante Erniedrigung des BMI (Body Mass Index) um mehr als 2,5 Punkte und auch nach Beendigung der Hypnotherapie verloren die Probanden der Hypnosegruppe weiter an Gewicht. Zudem berichtete ein Teil der Studienteilnehmer über eine Erhöhung der Lebenszufriedenheit, der Selbstwirksamkeit und der Gesundheit (1).

Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit mit Einschlaf- und Durchschlafstörungen ist ein weit verbreitetes Problem. Nach der Behandlung von Schlaflosigkeit mit Hypnose zeigt sich eine Verkürzung der Wachliegezeit von 70 Minuten/Nacht auf durschnittlich 25 min. Bei 90 % der Studienteilnehmern wurde mit Hypnose eine Verbesserung der Schlaflosigkeit erreicht (2).

Migräne

Bei der Untersuchung einer 16 Personen starken Probandengruppe konnte nach der Behandlung mit Hypnose eine Reduktion der Migränetage von 12 Tagen/Monat auf 4 Tage/Monat festgestellt werden. Der Effekt war auch 2 Monate nach Beendigung der Therapie konstant. Die durch mit dem Medikament Natil behandelten Patienten konnten über keine Veränderung der Anzahl der Migränetage berichten. Die corticale Aktivität (die bei Migräne erhöht ist) konnte bei Migräne- Patienten mit Hypnose signifikant unter das Niveau gesunder Personen gesenkt werden. Dabei der durch die Hypnose verursachte Effekt stärker als der durch die medikamentöse Therapie mit Natil (3).

Multiple Sklerose

Die Wirksamkeit von Hypnose bei Multipler Sklerose ist in verschiedenen Studien belegt. In Einzelfällen konnte die Wiederherstellung von Gehfähigkeit erreicht werden (4) . Die Schmerzbehandlung bei MS durch Selbst- Hypnose ist effizient und der progressiven Muskelentspannung überlegen (5). Durch Suggestionen können Symptome beseitigt und Körperfunktionen


1) Stich & Mewes (2001): Gewichtsreduktion unter Hypnose und Verhaltenstherapie
2) Schultz & Weinmann (2001): Hypnotherapeutische Behandlung bei primärer Insomnie
3) Faran (2001): Pharmacological and Psychological Approaches of Migraine Treatment
4) Dane, J.R. (1996): Hypnosis for pain and neuromuscular rehabilitation with multiple sclerosis: case summary, literature review, and analysis of outcomes
5) Jensen, M.P. (2009): A comparison of self-hypnosis versus progressive muscle relaxation in patients with multile sclerosis and chronic pain
6) Sutcher, H. (1997): Hypnosis as adjunctive therapy for multiple sclerosis: a progress report

Was muss ich tun, wenn Sie mich hypnotisieren?

Um möglichst schnell und tief in die Hypnose zu gehen, tun Sie am besten gar nichts bewusst.

Hypnose bedeutet, die Aktivität des Bewusstseins zugunsten der Aktivität des Unterbewusstseins zu verringern.

Wenn Sie also bewusst nichts tun, sondern einfach nur geschehen lassen, dann haben Sie bereits die Aktivität Ihres Verstandes merklich reduziert und kommen somit sehr leicht in die Hypnose hinein.

Da ich sehr viele Hypnosen mache, erreichen meine Patienten meist in einem Zeitraum von unter 5 Minuten die Tiefenhypnose und wenn es doch mal länger braucht, dann braucht es eben länger. Wie schnell und wie tief ein Mensch in die Hypnose hineingeht, hängt von der genetischen Trancefähigkeit, der eingeübten Trancefähigkeit (autogenes Training, Meditation) und dem individuellen Kontrollbedürfnis zusammen.

Ich weiß nicht, ob ich hypnotisiert werden kann!

Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich etwa 7 von 10 Patienten in der ersten Sitzung in eine Tiefenhypnose bekomme. 2 von 10 Patienten kommen nach etwas Übung und wiederholter Trance in die Tiefenhypnose. Bei jedem zehnten Patienten ist das Kontrollbedürfnis zu hoch oder die persönliche Trancefähigkeit ist aufgrund einer überstarken Aktivität des logischen Hirnanteils schwach; bei diesen Menschen macht die Hypnose wenig Sinn. Sie sehen, nur ein relativ kleiner Anteil der Menschen ist für Hypnose nicht geeignet. Jeder Mensch ohne geistige Behinderung kann hypnotisiert werden, sofern er sich auf die Hypnose einlassen kann und nicht total kopflastig ist.

Es zeichnet einen guten Hypnosetherapeuten aus, das nötige Vertrauen zu dem Patienten aufzubauen damit dieser sich während der Hypnose ganz fallenlassen kann.

Hypnose und die Arbeit mit dem Unterbewussten sind eine intime Angelegenheit, die Vertrauen erfordert. Der Erfolg ist maßgeblich davon beeinflusst, dass der Patient wahrnimmt, dass der Hypnotiseur in der Behandlung gemeinsam mit ihm an seinen Zielen arbeitet.

Jeder Mensch ist anders und dementsprechend variabel sind die Zugangswege eines kompetenten Hypnosetherapeuten. Aus diesem Grund mache ich Gebrauch von verschiedenen Einleitungs- (direkte und indirekte Induktionen) und Hypnosetechniken (analytische und Suggestionshypnose), um jedem Klienten die für ihn bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Ich habe schon mal eine Hypnose gemacht und es hat nichts gebracht. Woran kann es gelegen haben und macht dann eine weitere Hypnose überhaupt noch Sinn?

Die Arbeitsweisen in der Hypnose sind vielfältig und so unterscheiden sich Hypnotiseure natürlich stark in ihrer Vorgehensweise und in ihrem Können und auch Patienten sind sehr unterschiedlich. Meiner Erfahrung nach liegen die Knackpunkte bei erfolglosen Hypnose- Behandlungen in vier Bereichen.

  1. Sekundärsymptome, die eine ursachenorientierte Behandlung benötigen werden mit Suggestionshypnosen behandelt, wodurch sich die Symptomatik nur zeitweise bessert. Lösung: die analytische (auflösende) Hypnosebehandlung.
  2. Der Hypnotiseur arbeitet nur mit „indirekten Einleitungen“, mit Visualisierungstechniken und flachen Trancen aber nicht in der Tiefenhypnose. Ist die Trance zu flach, dann kommt man nicht an das Gefühl heran. Lösung: Wenden Sie sich an einen Therapeuten, der mit Tiefenhypnose arbeitet.
  3. Die Abwehrmechanismen des Patienten sind zu hoch, so dass sich dieser nicht auf eine ausreichend tiefe Trance einlassen kann. Lösung: Der Patient braucht mehr Zeit und Vertrauen. In manchen Fällen macht es Sinn, erst eine konventionelle Psychotherapie durchzuführen um den Weg frei zu machen für eine erfolgreiche Hypnosebehandlung.
  4. Der Patient ist extrem kopflastig und hat deshalb kaum Trancefähigkeit. Lösung: Der Patient kann über die regelmäßige Selbsthypnose eine gute Trancefähigkeit erlernen, die Therapieresultate sind bei diesen Patienten oft annehmbar aber weniger bahnbrechend als bei gefühlsbetonten Menschen.

Kontraindikationen

Hypnose darf nicht bei Menschen durchgeführt werden, die an einer Psychose oder Schizophrenie erkrankt sind oder waren. Nach kardiovaskulären Ereignissen wie einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombose und Embolie sollte Hypnose erst nach 6 Monaten wieder eingesetzt werden. Bei Vorliegen einer Epilepsie ist von einer Hypnose im Regelfall abzuraten. Ferner werden keine Hypnosen an geistig behinderten Menschen durchgeführt.

Bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen (Borderline- Störung) eignet sich die Hypnose in der Regel nicht als Therapieform, hier leistet die Verhaltenstherapie bessere Dienste.

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